Indie Development mit Frederik Riedel
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Shownotes
Der Traum vieler Entwickler:innen: Einmal ein eigenes Projekt veröffentlichen und die eigene App im Store sehen! Wie ist es wohl, sich selbst unabhängig und das eigene Hobby zum Beruf zu machen – und vielleicht sogar davon leben zu können?
Frederik Riedel lebt diesen Traum. Seit seinem 15. Lebensjahr entwickelt er Apps. Schon vor seiner Volljährigkeit hat er damit Geld verdient. Er war bei Apple zur WWDC eingeladen und dort als Praktikant tätig. Nach seinem Studium hat er einfach nicht damit aufgehört.
Aber wie arbeitet man in so einem Setting? Wie schafft man es, alleine so viele Rollen gleichzeitig zu füllen und die notwendigen Skills zu erlernen? Wie findet man das nächste große Projekt, an dem man gerne arbeiten möchte? Welche Idee lohnt sich zu verfolgen? Und vor allem: Wie fängt man an?
Über all diese Facetten der Arbeit an eigenen Apps haben Garrelt und Jan mit Frederik gesprochen. Es geht um die Vor-, aber auch die Nachteile der selbständigen App-Entwicklung und Chancen und Möglichkeiten für Neueinsteiger:innen.
Außerdem klären wir in dieser Podcastfolge die Frage: Wie hat Frederik ermöglicht, dass der Eisbär offiziell als Emoji eingeführt wird?
- Jan
- Hallo und herzlich willkommen bei einem neuen Deep Dive der programmier.bar. Heute hier im Studio wieder der Jan für euch und mir gegenüber im mittleren Browserfenster ist der Garelt. Hi, Garelt. Hallo zusammen. Moin. Wir wollen heute über Indie App Development sprechen oder Independent App Development. Und früher hätte man an dieser Stelle immer gesagt, in der Wikipedia wird das definiert als XXYZ. Heute hab ich mal ChatGPT gefragt, weil der Wikipedia Artikel dazu war nicht so sonderlich cool und aussagekräftig. Und wie definiert ChatGPT das also? Independent Development ist der Prozess, Apps zu erstellen von kleinen und unabhängigen Teams anstelle von großen Firmen oder Corporations. Der Term Indy, short for Independent, highlightet die Tatsache, dass es dabei kreative Freiheit, Selbstpublishing und eben insgesamt kleinere Operations geht, verglichen zu dem, was andere Firmen eben so machen. Außerdem geht's häufig darum, dass es eher so Herzensprojekte sind und einzigartige Nischen oder Talente irgendwie benutzt werden, quasi eine App zum Leben zu bringen. Das fand ich irgendwie ganz cool und weil ich von all dem quasi keine Ahnung hab, weil ich immer nur bei großen Firmen oder in der Beratung und im Consulting war, hab ich gedacht, frag ich mal den Garet, wie das so ist als Indie App Developer. Mhm, voll. Ja. Und da hat der Garet gesagt, der arbeitet eigentlich auch nur bei Lotom und das sind irgendwie 50 Leute und kann mir da auch nicht viel zu erzählen. Aber dafür hat der Garet den Frederik angeschleppt, den Frederick Riedel, den haben wir nämlich heute auch im Podcast zu Gast. Hallo Frederick.
- Frederik
- Hallo, schön, dass ich hier sein darf.
- Jan
- Schön, dass Du da bist. Du bist im Prinzip der komplette Gegenentwurf zu mir, sag ich, oder oder zu uns, Garet. Ich weiß nicht, was Du vorher gemacht hast, oder Du musst vielleicht auch
- Garrelt
- noch ins
- Jan
- Siemens. Na, also ja. Ja, okay. Okay, cool. Das das kam auch mit der Begeisterung, wie ich mir das bei Siemens Mitarbeitern fortstelle, ehrlicherweise so, ja. Wann hast Du vorher gemacht hast, Frau oder? Musst Du vielleicht auch noch ins Siemens. Ja. Also, Frederik hat, soweit ich das verstanden hab, Frederik, nie bei 'nem großen Corporate gearbeitet, oder?
- Frederik
- Nee, ich hab einmal bei Apple 'n Praktikum gemacht als Software App.
- Jan
- Und das war so schlimm, dass Du gesagt hast, da, so was will ich nie machen.
- Frederik
- Ja, sowohl als auch. Also es war natürlich schon geil. Es war, glaub ich, der beste Corporate Job. Bin wahrscheinlich 1 der wenigsten, die ich mir tatsächlich vorstellen könnte. Aber am Ende war es doch nichts für mich oder ich hab einfach gemerkt, dass so in 'ner großen Firma zu arbeiten, für mich nicht funktioniert. Aber genau, ich hab davor lange Zeit schon Apps selber programmiert und quasi nie damit aufgehört. Und dieser kleine Ausflug zu Apple, der war dann mehr so, zu lernen, wie Apple Produkte entwickelt. Da hab ich sehr viel für mich mitgenommen. Aber auch ja son bisschen als Abschreckung, dass ich vielleicht doch es irgendwie schaffen sollte, meine eigene Firma langfristig profitabel zu halten.
- Jan
- Und genau, darüber wollen wir heute sprechen. Was war das für eine Reise? Was war das für eine Motivation? Wie ist das so? Was sind da die Unterschiede? Und was was treibt dich so an und und wie läuft das eben? Vielleicht kannst Du, bevor wir über das große Thema Indie App Development sprechen, noch einmal ganz kurz dich vorstellen, was hast Du in deinem Leben bisher so gemacht außer im Praktikum bei Apple?
- Frederik
- Ja, eigentlich hab ich sonst nur Apps gemacht. Also ich hab angefangen in der Schule, also ganz klassisch einfach Apps zu programmieren, ne, wie wie man wie man's halt so kennt heutzutage. Da war ich so 14, 15. Und das ging dann ging tatsächlich los mit meinem Taschenrechner, son son TI 84 Plus Grafiktaschenrechner. Da hab ich Formeln einprogrammiert, Mitternachtsformel, Hausaufgaben, Leben bisschen einfacher machen. Und das Faszinierende daran war für mich eben, dass das son Device war, was ich immer dabeihaben konnte. So klar, es war jetzt nicht so klein wie 'n iPhone, aber schon irgendwie, dass man's zumindest immer im Rucksack dabeihaben kann. Und da ja, da konnte man auch mal 'n paar kleine Spielchen oder so drauf programmieren. Und das war einfach cool, so ein ein Device zu, verfügbar zu haben und sozusagen programmieren zu können, was halt ja, was immer verfügbar ist. Das war, glaub ich, für mich der Reiz. Und dann irgendwann hab ich einen iPod Touch bekommen, iPod Touch 2 g. Den hab ich sogar noch, der funktioniert auch noch nach 14, 15 Jahren. Und da, also 16 Jahren sind's jetzt sogar, da war natürlich der Reiz dann noch größer, dass ich dafür dann irgendwie Software entwickeln wollte, weil der der war so viel cooler, der hatte 'n Touchscreen, der hatte 'n Farbdisplay, der war viel schneller, viel höhere Auflösung, Sensoren, Internetanbindung und so weiter. Und da da hab ich dann sehr viel Zeit mit verbracht, herauszufinden, wie man dafür Software entwickeln kann. Weil ich ja, ich hatte damals keine Ahnung, ich hab ti basic programmiert davor. Das ist eine sehr simple Programmiersprache. Ich weiß nicht, ob man das überhaupt Programmiersprache nennen kann. Ist eher sone Skriptsprache, weil es funktioniert. Und ich hatte damals auch keine Ahnung, was der Unterschied ist. So schwierig kann's ja nicht sein, dacht ich. Aber dann hab ich halt gemerkt, oh, da gibt's irgendwie ganz viele komplexe Layer an Architektur, die ich einfach nicht verstanden hab und wo ich auch nicht die Konzepte dahinter verstanden hab. Und es hat dann tatsächlich ja 'n Jahr oder anderthalb Jahre gedauert, bis ich so mein erstes Erfolgserlebnis irgendwann hatte, dass ich mal son Button auf meinem iPod hatte, den hab ich gedrückt und dann kam irgend 'n Pop-up. Und dann hat's aber irgendwie Klick gemacht. Dann hab ich so verstanden irgendwie, okay, ich hab jetzt geschafft, son Loop zu bilden. Ich hab irgendwie 'n User Interface und das reagiert auf mein Input. Und danach ging's dann wirklich los. Dann hab ich angefangen, Apps, eine App nach der anderen zu entwickeln. Da gab's Phasen, da hab ich jede Woche eine neue App aufn Markt gebracht. Meine meine erste große App war, das ist sone Minecraft App. Die gibt's auch immer noch im App Store. Und die hat einfach Screenshots und Beschreibungstexte von Minecraft Tutorials, vor allem mit Redstone eben mit diesem Elektrotechnik Schaltkreissystem in Minecraft gehabt. Und das, na ja, das war son Hobby von mir damals. Ich hab eigentlich nur Minecraft gespielt für Redstone, ja, weil's auch sone Art, weiß ich nicht, Elektrotechnikprogrammierung ist im Spiel. Und hab irgendwie gemerkt irgendwie, meine Freunde, die checken das alles nicht, haben aber Bock, irgendwie auch so Maschinen zu bauen. Und dann war meine Idee, okay, dann bring ich das irgendwie zusammen, mein meine Leidenschaft für Minecraft und meine Leidenschaft, Software für portable Geräte zu zu entwickeln. Und hab gesagt, okay, dann dann zeig ich euch jetzt mal, wie man wie man das baut in 'ner App. Und da das war dann auch das erste Mal, dass ich gemerkt habe, krass, man kann damit ja so wirklich Geld verdienen. Das war damals, ja, 2011 oder so was. Das war also die 99 Cent Zeit im App Store, wo jede App 99 Cent gekostet hat und wo dann halt über die Masse Geld verdient wurde. Inzwischen hat sich das ja alles 'n bisschen geändert mit den Abos und alle Apps sind kostenlos. Aber ja, damals war war's eben sone 99 Cent App und da da war ich dann echt beeindruckt, dass ich so gemerkt hab, krass, ich hab jetzt irgendwie 50 Euro im Monat verdient damit. Und konnte mir dann irgendwann davon 'n iPhone kaufen, ne, son son Telekom Vertrag irgendwie mit, der so die 50 Euro im Monat gekostet hat. Das war für mich dann als Sechzehn-, Siebzehnjähriger irgendwann echt krass. Und das das ging dann auch ging dann auch ab, ne. Dann kam irgendwann der große Minecraft Hype 2012, 2013. Und dann war plötzlich diese App eine der meistverkauften Apps in Deutschland im im im ganzen Jahr. Und na, auch wenn's nur 99 Cent waren, aber mit dieser App hab ich dann quasi mein ganzes Studium finanziert, meine Firma aufgebaut und ja, alle davon davon gelebt. Also also das hat mir dann wirklich gezeigt, krass, das ist nicht nur sonen Hobby, was man mal so neben nebenher neben in der Schule macht, sondern das ist wirklich was, wovon man leben kann. Und ja, da da war ich sehr glücklich. Aber dann kam irgendwann Apple die Ecke und hat gesagt, Moment mal, Du bist ja noch gar nicht volljährig. Du darfst gar keine Apps im App Store verkaufen, weil das so in in den Guidelines drinsteht. Das war einfach nicht nicht vorgesehen. Und die wollten sich da natürlich auch irgendwie rechtlich absichern, dass da dass die nichts Illegales machen oder irgendwie Kinderarbeit oder so was, keine Ahnung, was da die die Regel dahinter war. Aber dann haben sie mich tatsächlich kontaktiert und gesagt, irgendwie, da gibt's 'n Problem. Das das können wir können wir so nicht weiter dulden. Und 'n paar Tage später haben sie mich dann noch mal angerufen und haben dann gesagt, okay, eigentlich ist es ja sehr cool, was Du da machst. Was hältst Du davon, wenn Du einfach den Account auf deine Eltern überträgst? Dann sind wir da fein raus, das ist dann alles legal. Und aber weil wir das so cool finden, laden wir dich ein, auf die Entwicklerkonferenz nach San Francisco zu kommen. Das war 2013. Das war genau die Zeit zwischen schriftlichem und mündlichenem Abi. Und das war natürlich dann auch irgendwie sehr stressig, weil ich schon gedacht hab, so krass, muss ich jetzt den Account irgendwie sperren? Was was passiert da irgendwie? Ich hab ich hab damit ja Geld verdient und dachte mir schon so, nachm Abi kann ich da weitermachen. Und dann ja, am Ende ist es irgendwie alles gut geworden und war natürlich dann noch mal noch mal umso krasser, dass ich dann vor Ort da war in San Francisco mit den ganzen Apple Engineers, mit den ganzen App Entwicklern weltweit auf der WWDC, die von Apple, wo die immer das neue iOS vorstellen, also die neuen Betriebssysteme. Und da hab ich dann auch wirklich noch mal gemerkt, okay, das ist jetzt das ist wirklich nicht nicht mehr sone, nicht nur ein ein Apps zu entwickeln. Das kann auch wirklich ein Vollzeitjob sein. Und da hab ich, da bin ich dann auch das erste Mal in Kontakt gekommen mit Menschen, die sich selber als Indie Developer bezeichnen würden heutzutage. Also ich glaub, ich weiß nicht, ob's damals diesen Begriff schon gab, ob ob ob die Leute sich so bezeichnet hätten, aber das hat mir dann irgendwie 'n
- Jan
- paar bekannte Namen drunter, Leute, die man kennt, wo Du sagst, na ja, da hab ich x y getroffen, der diese und jene App macht. Und das hat sone Art Vorbildfunktion vielleicht auch gehabt zu sonem Zeitpunkt oder zumindest Motivator, ja? So, wenn wenn der das schafft, dann dann schafft man wenn der das schafft, dann dann schaff ich das irgendwie auch.
- Frederik
- Also ich ich glaube, es war es war eine sehr große Schere. Ich hab einerseits so Leute getroffen wie mich, also sehr junge Leute, die grade angefangen haben. Das waren also ja, alles Leute, die irgendwie von Apple gefördert wurden, ne. Apple, ich glaub, Apple hat zu der Zeit wirklich sehr viel da reininvestiert, die Leute, also überall aus der Welt nach San Francisco zu fliegen und diese Konferenz zu ermöglichen. Und also da da können wir später auch noch mal drüber sprechen, aber ich glaube, das zahlt sich für Apple jetzt auch wirklich sehr krass aus, was sie damals investiert haben. Und ich bin mir nicht sicher, dass sie sich dessen bewusst sind. Also ich hab sehr viele junge Leute getroffen, die so grade am Anfang waren, aber auf der anderen Seite hat Apple uns natürlich wirklich auch connected mit richtig, richtig coolen Leuten. Also wir haben sehr viele Leute von Apple direkt getroffen aus, also Tim Cook, Johnny If, Craig Feder Rigaie, die ganze ja, die diese ganze Charger an Managern bei Apple, die irgendwie für uns ja, interessant waren, Vorbilder waren oder sind. Und auf der anderen Seite auch irgendwie coole Leute aus dem Educational Space. Also da war zum Beispiel ein Professor aus Stanford, der die iOS Kurse macht in Stanford, der auch auf Youtube sehr berühmt ist. Das kann ich übrigens sehr gut empfehlen, wenn jemand mit SWI iPhone App Programmierung anfangen möchte. Dieser Kurs von Stanford, der ist auch jedes Jahr wird der neu gemacht.
- Jan
- Ich wollt grad sagen, den gibt's auch schon seit, glaube ich, 15 Jahren oder so. Also den hab ich schon geguckt damals, da war's noch Objective Sea, so.
- Frederik
- Genau, genau. Und damals, ne, 2013 gab's SWIFT noch nicht. Das war alles noch Objective Sea, war noch eine ganz andere Zeit. Und der der war dann zum Beispiel auch da und ne, ne, das ist das war einfach cool. Oder einmal haben wir Dogo Sagola getroffen, das ist 1 aus dem Dunstkreis der Twitter Gründer, der also auch wirklich ganz früh im so im Silicon Valley App Business mit am Start war.
- Jan
- Und was
- Garrelt
- was heißt das hier? Habt die getroffen? Haben die sich dann eingestellt und irgendwie sonen Vortrag gehalten? Oder habt ihr euch im Kreis gesetzt und die haben euch Fragen gestellt? Oder wie kann ich mir das vorstellen?
- Frederik
- Es so teils teils. Also es gab schon so sehr organisierte Sachen. Zum Beispiel der dieser Stanford Professor, den haben wir auf sonem Swift Meet-up dann getroffen. Der hat dann auch eine Präsentation gehalten und dann war der halt danach noch da und man konnte mit ihm reden. Aber es gab auch eine. Das war dann also quasi die, einfach ein Raum, wo nur Leute hin konnten, die dieses Stipendium hatten, also für die Konferenz da teilzunehmen. Also meistens eben Schüler und Studenten, sehr junge Leute. Und da sind dann regelmäßig einfach random Leute hingekommen, ne. Man man man hat da einfach gechillt, man hat sich 'n bisschen ausgeruht und plötzlich stand dann da Craigge und hat quasi gesagt, ja komm, zeig mir mal deine App. Ich geborene dir 'n bisschen Feedback oder
- Jan
- Ja.
- Frederik
- Sag dir mal eine Meinung dazu. Und ja, so so hat das alles so hat das da alles angefangen.
- Jan
- Cool. Und Du hast ja schon jetzt son bisschen von deiner ersten App erzählt und im Prinzip, ohne das kleinreden zu wollen, ja, aber hast Du ja natürlich die glückliche Situation gehabt, dass Du im Prinzip vor dem Minecraft Hype so damit angefangen hattest und quasi das schon kanntest. Und das spielt ja auch son bisschen in diese Definition rein, die wir am Anfang gehört haben, ne? So man man nutzt einfach so die eigene Nische, in der man sich sehr gut auskennt, in der man irgendwie selber sehr aktiv ist und und findet da so dann die App und das Thema, das man besetzen kann. Aber wie wie wiederholt man diesen Prozess? Also man, ich sag mal ganz laienhaft, so, ja? Du kannst ja nicht jeden coolen Trend vorhersagen. Oder andersrum, Mhm. Wenn Du es könntest, würdest Du wahrscheinlich nicht mehr hier sitzen, sondern schon irgendwo in deiner Privatwelle in den Bergen irgendwo sitzen, ja? Von daher, wie wie ist das so, wenn man alleine unterwegs ist? Wie entscheidet man sich dann so, okay, jetzt hab ich hier diese eine App, aber man weiß ja auch, Trends kommen und gehen und wie macht man sich so Gedanken was ist halt das nächste Projekt danach, ja? Wir hier bei Lotum im Team, wir wir iterieren, wir bauen mal 'n 'n Prototyp, aber im Prinzip ist ja unsere Richtung schon son bisschen gesetzter. Du hast da ja viel mehr Freiheit, aber mit viel mehr Freiheit kommt ja auch viel mehr Auswahlmöglichkeit, ja? Du kannst ja Ja. Heute Minecraft machen und morgen, weiß ich nicht, eine App für Hundesitter bauen oder so was, ja? Klar. Wie wie wie findest Du da so dein dein dein nächstes Thema?
- Frederik
- Ich glaube, da gibt es 2 ganz wichtige Punkte. Einmal mach ich nur Apps, die ich selber benutzen würde. Also dass ich mich wirklich frage, was was ist grade 'n Problem, was ich habe? Oder ich glaube, so rum funktioniert es nicht. Aber irgendwann merk ich halt, ne, das beim Joggen oder unter der Dusche kommt mir einfach eine Idee und dann denk ich mir, ach krass, da könnt ich ja eigentlich eine App machen, dieses Problem zu lösen. Zum Beispiel, ich hab hier über meinem Schreibtisch sone Lampe, die mit Smarthome verknüpft ist und ich kann die jetzt einfach einschalten über die Menüleiste von meinem MacBook. Das ist zum Beispiel sone kleine App, die ich programmiert hab, weil ich mich geärgert hab, dass es so kompliziert ist. Am Mac muss man die die Apple Home App öffnen und die lädt irgendwie 3 Sekunden und alles nervig. Und warum muss ich überhaupt eine App öffnen? Ich hab einfach in der Menüleiste jetzt 'n Knopf, wo ich sie ein- und ausschalten kann Und so supersimple Sache, kleines Tool, hat man irgendwie an 'nem Wochenende programmiert. Das ist die eine Sache. Also Apps, die ich wirklich selber benutzen würde, weil ich dann als quasi als mein erster Kunde auch einfach sehr ehrlich und sehr kritisch sein kann und merke, benutz ich diese App wirklich? Bringt die mir wirklich 'n Mehrwert? Manchmal auch nicht, ne. Und dann merk ich auch, okay, war irgendwie keine gute Idee, mach ich halt was anderes. Aber in dem Fall zum Beispiel hab ich gemerkt, das ist das ist wirklich cool, das bringt was, das macht Spaß, die zu benutzen und das bringt mir wirklich 'n Mehrwert, weil ich einfach jeden Tag, keine Ahnung, 10 Sekunden spare, wenn ich meinen Computer aufklappe und das erst mal das Licht anschalten will. Und er hat, die hat auch so coole Funktionen, dass wenn man 'n externen Monitor anschließt, dass dann eben entsprechend das Licht von dem Arbeitsplatz angeschaltet wird und so. Also da kann man sich, da da, wenn man merkt, dass da eine App irgendwie gut funktioniert, die kann man dann auch gut weiterentwickeln. Und die zweite wichtige Sache ist, glaub ich, dass man sehr viel ausprobiert. Also dass Ich hab ja am Anfang gesagt, ich hab Zeiten gehabt, wo ich jede Woche eine neue App programmiert hab. Und das das waren dann eben oft so kleine Sachen, ne, die einfach so Tools, die irgendwas ermöglichen, was halt sonst nicht möglich wäre auf auf dem Mac oder auf dem iPhone. Und also eben mit mit, wo man ja, mit mit kreativen Mitteln gewisse Frameworks miteinander verknüpft. In dem Fall jetzt zum Beispiel das das HomeKid Framework mit der Menüleiste, ist ist am Ende wirklich keine große Sache, aber das hat vorher einfach nie jemand gemacht, warum auch immer. Vielleicht klar, es ist jetzt kein kein Riesenmarkt, dass sich das lohnen würde da, Millionen reinzuinvestieren oder dass irgend eine große Firma sagt, das das mach ich jetzt einfach mal. Aber das ist dann vielleicht eben genau diese Lücke, die Indys füllen können, dass man ja, Probleme löst, die zwar ja, eine gewisse Anzahl an Leuten haben, die jetzt aber keinen keinen Milliardenmarkt sozusagen sind. Und die man ja, die die ich finde, weil ich meine eigenen Probleme, weil ich sehr viele meiner eigenen Probleme löse mit der Zeit.
- Garrelt
- Das find ich spannend. Hast Du denn auch oft Ideen, wo Du sagst, okay, das ist vielleicht eine zu große Lücke, die kann ich's alleine nicht füllen und lässt sie deswegen auch bleiben oder liegen?
- Frederik
- Ich glaube schon. Also das sind dann oft so Ideen mit mit so Social Network Effekten. Da lass ich meistens dann die Finger vorn, weil dann denkt man irgendwie, ja, da könnte man schon coole Sachen machen. Aber es ist einfach sehr, sehr, sehr unwahrscheinlich, dass man so als einzelne Person das schafft, dieses Chicken Act Problem zu lösen. Also grade wenn's darum geht, dass irgendwie die Plattform nur dann funktioniert, wenn Inhalte vorhanden sind. Aber die Inhalte sind nur dann vorhanden, wenn User drin sind und die User sind
- Jan
- Ja, aber braucht halt sone kritische Masse dann, ja.
- Frederik
- Genau, wenn irgendwie eine kritische Masse vorhanden ist. Das hab ich eigentlich immer gelassen, weil ich da einfach, das das sehe ich nicht, dass ich das irgendwie sinnvoll hinbekomme. Ich glaub, da muss man dann schon richtig, richtig investieren und irgendwie Leute bezahlen, Inhalte zu erstellen für längere Zeiträume, bis sich das dann irgendwann selber trägt. Und das hat natürlich auch 'n viel größeres Risiko am Ende.
- Jan
- Jetzt hast Du eben gesagt, dass Du viel mit mit Prototypen halt auch experimentierst so, ja? Mhm. So das machen wir ja auch. Aber wir haben natürlich den Luxus, wenn Garalt jetzt sich aus seinem Team einmal ausklingt, son Prototyp zu bauen, sind noch genug andere Leute da, die natürlich am ursprünglichen Produkt weiterarbeiten so.
- Frederik
- Mhm.
- Jan
- Bei dir sind natürlich die Opportunitätskosten viel, viel höher, weil wenn Du der Einzige bist, der an deinem Produkt arbeitet und dir Zeit nimmst, jetzt mal ein, 2 Prototypen zu bauen, dann bleibt ja direkt alle andere Entwicklungen erst mal stehen. Also ist ja für dich im Prinzip umso wichtiger, dass Du schnell im Prototyping bist. Gibt es da so bestimmte Tools oder Frameworks oder Ansätze, die Du nutzt, da eben son bisschen bisschen schneller zu sein?
- Frederik
- Ich, also es es gibt tatsächlich eine Methode, die 'n Freund von mir mal so definiert hat. Und das beschreibt ganz gut, wie wie ich meine Prototypen entwickel. Und die die Methode kommt von Jordy Bruyn, der kommt aus aus Amsterdam und er nennt sie method. Und das funktioniert so, Du nimmst dir 2 Stunden Zeit, wirklich das kerntchnische Problem zu lösen? Also da da geht's noch gar nicht darum, irgendwie UI zu bauen oder so was, sondern dass Du einfach guckst, ist meine Idee technisch umsetzbar? Kann ich wirklich vielleicht einen Framework Call machen, zu gucken, ob irgendwie mir auch ich direkt ausschließen kann, dass es unmöglich ist, was meine Idee ist. Mhm.
- Jan
- Und
- Frederik
- wenn ich das sichergestellt hab, dann benutz ich die das Resultat davon und nehm mir 2 Tage lang Zeit, den ersten Prototyp zu bauen. Das kann dann eben einfach 'n Wochenende mal sein. Und den pack ich dann im besten Fall schon auf Testflight oder mach den eben irgendwie als als Betaversion zugänglich als Prototyp, einfach auch Feedback zu bekommen. Das ich kann das dann selber testen, meine Freunde können's testen, Familienmitglieder. Und die geben mir im besten Fall dann schon mal erstes Feedback im zur Funktionalität, aber auch natürlich, benutzen sie's überhaupt? Und dann, wenn man dann irgendwie merkt, okay, da ist immer noch Potenzial drin und das macht 'n guten Eindruck, dann nimmt man sich noch mal 2 Wochen Zeit und macht wirklich eine reliefähige Version da draus. Und mit dieser Methode, also ich hab die jetzt nie für mich selber so konkret definiert, aber mir ist es dann wie Schuppen von den Augen gefallen, als ich mal 'n Talk von ihm gesehen hab, dacht ich mir, okay, das das beschreibt wirklich ganz gut, wie ich da, wie ich verfahre. Und das dadurch, dass es so mehrstufig ist, schließt man eben auch aus, dass man irgendwie unnötig viel Zeit und Energie auf was verschwendet, was am Ende gar nicht funktioniert aus technischer Sicht oder eben auch aus Markt Sicht. Und und ja, und das funktioniert eigentlich super so.
- Jan
- Cool. Das klingt nach 'nem sehr nachvollziehbaren Ansatz, ne. Wie
- Garrelt
- ist das denn in diesen, nachdem Du den Prototypen gebaut hast? Hast Du Also wenn ich mir jetzt überlege, dass das an meine Family und Freunde schicke. Ich weiß gar nicht, meine Family wird, glaub ich, der meist, die meisten der Apps nicht nutzen, weil es nicht meine Zielgruppe ist so. Wie hast Du das Problem auch schon mal gehabt?
- Frederik
- Ich hab sehr viele Geschwister und Cousinen und Cousins, die so alle, also ich bin der Älteste und die sind alle jünger. Das heißt, ich hab sogar den Vorteil, dass ich quasi immer eine Ziel eine Zielgruppe habe, die, wie wie soll ich sagen, also die die quasi, die die Zukunft ist, ne. Also die Leute, die die jetzt alle so enthusiastisch sind und Technologie gerne ausprobieren und so. Also der der das Gegenteil wär, wenn ich der Jüngste wär und ich überlegen müsste meinen, ich hätte irgendwie Cousins, die jetzt schon vielleicht Anfang 40 sind, das ist dann irgendwie noch mal 'n größerer Gap. Aber so in in der Konstellation hat es wirklich sehr, sehr gut funktioniert. Und dann hat man natürlich auch immer sone sone kleine Fankrew an Leuten, die das dann auch weiterempfehlen und irgendwie auf Instagram posten. Und dann hat man, kann man schon 'n guten Grundstock an Leuten erreichen.
- Jan
- Mhm.
- Frederik
- Plus natürlich die ganzen Kontakte von, die ich über die Apple Konferenz bekommen habe. Das sind am Ende Dutzende gute Freunde, die ich darüber gefunden hab, die alle genau das machen wie ich, die also sehr Technologie sehr, sehr appleaffin sind und sehr gerne Apps testen, Feedback geben und sehr viel Erfahrung auch mittlerweile mit mit App Entwicklung und was funktioniert und was nicht. Und so die diese Konstellation aus aus Freunden und Familie, die hat für mich eigentlich immer sehr, sehr, sehr gut funktioniert. Und klar, manchmal tut's dann auch weh zu sehen, dass die das einfach nicht benutzen, ne. Man sieht dann auf Testflight, wie oft wurde eine App geöffnet. Aber das ist halt auch 'n sehr ähnlich ehrlicher Kanal an Feedback. Wenn wenn ich sehe, okay, irgendwie, sie haben's einmal geöffnet und dann nie wieder, dann war's vielleicht keine so gute Idee. Und ich mach wieder was anderes. Aber auf der anderen Seite, wenn man wenn man sieht, okay, krass, da die die öffnen die App jeden Tag oder zwölfmal am Tag oder so was, dann ist man da vielleicht schon was Größerem auf der Spur.
- Jan
- Jetzt arbeitest Du ja aber trotzdem an den allermeisten Apps und Projekten erst mal nur alleine, insbesondere am Anfang wahrscheinlich. Wie schafft man das da, sich son bisschen motiviert auch zu halten? Weil es gibt ja in jedem Entwicklungszyklus so diesen Punkt, also bei mir tritt der meistens so gegen Ende eher ein, ja? Wenn man so an diesem 80, 90 Prozent fertig ist und sich jetzt so denkt so, boah, muss das jetzt wirklich noch sein? Will ich's nicht einfach schon publishen? So, muss ich hier wirklich grad noch so viel Zeit und Energie reinstecken? Bei mir kommt dann die Motivation immer aus dem restlichen Team. So, weil ich sehe, wenn andere daran arbeiten, dann motiviert mich das wieder und zusammen, ne, man hat da so was. Den Luxus in Anführungszeichen hast Du ja nicht, wenn Du alleine bist. Wie schaffst Du's, dich dann selbst zu motivieren in soner in soner Tiefphase?
- Frederik
- Ja. Ja, das kann natürlich manchmal schon schwierig sein und 'n ein Kampf sein sozusagen mit sich selber. Aber ich ich glaube, da gibt's auch verschiedene Möglichkeiten, wie man damit umgehen kann, ne. Wie Du grade selber gesagt hast, warum veröffentliche ich ich nicht einfach die App jetzt schon. Ich glaube, das ist ein eine Strategie, die ich auch öfter mal genutzt hab, dass ich einfach gesagt hab, okay, die App ist wirklich noch nicht komplett fertig, aber sie hat auf jeden Fall schon Funktionalitäten, die nützlich sind. Und entweder nehm ich dann noch mal den Teil raus, der noch unfertig ist, oder ich ich mach ihn halt irgendwie so so ganz pragmatisch dann in eine Form, wie er dann zumindest vielleicht schon mal antast, dass da noch was kommt oder einfach nur testet, ob diese Funktion überhaupt genutzt werden würde. Also dass dass man zum Beispiel sagt, hier, Funktion x y kommt bald, melde dich für die Mailingliste an oder so, zu erfahren, wann wann die Funktion released wird. Und dann sieht man, okay, da melden sich Leute an und dann merkt man, dann wird man auch wieder davon motiviert, weil man sieht, okay, krass, da gibt's irgendwie Bedarf für. Und und gleichzeitig das Produkt auf den Markt zu bringen, das ist für mich auch immer unglaublich viel Motivation, weil ich dann wirklich merke, das wird benutzt. Die Leute schreiben 5 Sterne Bewertungen. Die Leute schicken mir E-Mails und sagen, boah, die App ist so cool, aber das und das und das hätt ich auch noch gerne. Und das diese Interaktion mit den mit den Nutzern, das motiviert mich dann am Ende, glaub ich, auch richtig, richtig. Und natürlich ich selber auch, wenn ich die App, wenn ich mein eigener Kunde bin und dieses betreibe, ich weiß nicht, ob ihr den den kennt und quasi mir jeden Tag meine eigene App benutze, das ist natürlich auch motivierend. Oder andersrum reg ich mich dann halt auf und sag, ah, warum funktioniert das noch nicht so perfekt, wie ich das haben möchte? Und dann dann nutz ich diese Energie und und und setz das dann irgendwie ne. Weil ich dann wirklich merke, dass diese App ist nützlich, aber diese eine Funktion, die muss noch dazukommen, dann dann ist sie wirklich eine runde Sache. Ja, und so so hangle ich mich da irgendwie durch. Aber natürlich gibt's auch manchmal einfach diese frustrierenden Momente, wo dann gar nichts mehr funktioniert und wo man irgendwie vor 'nem Wand läuft. Und da muss man dann, glaub ich, auch pragmatisch sein und irgendwie irgendwann sagen, ja gut, dann lass ich's jetzt erst mal bleiben und guck mir das in 'nem Monat noch mal an mit 'nem frischen Kopf.
- Jan
- Jetzt ist ja Motivation das eine und Mindset wahrscheinlich sone andere wichtige Komponente, ja. Gern, ich kann da wieder nur so aus meiner Brille sprechen. Bei mir lässt so die Motivation und der Anreiz schlagartig nach, wenn das technische Problem gelöst ist. Also in deiner 2 2 2 Welt sozusagen, ja? Wenn ich die ersten 2 Stunden investiert hätte und so meinen Proof of Concept hab, ah ja, okay, das könnte man so machen. Ja. Ja. Dann dann wär im Prinzip so bei mir fertig, weil dann ist irgendwie die Herausforderung gelöst so, ja. Weiß nicht, ich kann jetzt hier, ja, bei deiner Homekit App zu bleiben. Okay, ich hab jetzt hier diese Integration mit HomeKit geschafft. Ich kann das jetzt hier fernsteuern. Das läuft zwar nur über CLI und hat noch kein Interface oder so, aber der der schwierige in Anführungszeichen Teil, der ist geknackt so. Und dann aber am Ende wirklich son Produkt da auszumachen, was andere Leute nutzen können auch, ja? Und sich son bisschen Gedanken darüber zu machen, wie würden Leute das nutzen? Wie muss son UI aussehen? Wie muss man das verpacken? Das dann bei mir so weg. So, also mein mein Git Profil ist ein ein Friedhof voller technischer Konzepte, ja, die quasi alle innerhalb dieser ersten 2 Stunden ganz erfolgreich waren und danach son Rohrkrepierer geworden sind. Ja. Wie wie wie schaffst Du das? Oder wie denkst Du dann weiter darüber nach, dass da am Ende auch wirklich 'n Produkt draus wird?
- Frederik
- Ja, das das ist 'n 'n interessanter Punkt. Ich glaube, da da unterscheiden wir uns dann einfach, ne, Du meinst das ja vom Mindset. Ich ich Ja, auf jeden Fall. Genau, was was wie wie man das wie man das definiert. Aber ich hab 'n unglaublich starken Drang, Produkte zu entwickeln, die dann auch am Ende wirklich funktionieren. Also für für mich ist tatsächlich diese technische dieses technische Problem zu lösen, das ist, da da da würd ich sagen, bin ich nicht der Beste drin. Also das da kann ich mich dann auch durchbeißen und hab ich das auch häufiger mal geschafft. Aber zum Beispiel bei der Minecraft App kannst Du auch sehen, die hat 0 technische Probleme gelöst. Das ist quasi hätte man auch als Webseite machen können oder was auch immer. Für mich war, nein, für für mich war das technische Problem herauszufinden, wie man eine App programmiert in und was object Orient Programming ist und so weiter. Hatt ich alles keine Ahnung von damals. Aber was, glaub ich, mir die Energie gibt, ist, dass ich dann irgendwie sone Idee im Kopf hab und daraus 'n schönes Produkt erstellen will. Und wahrscheinlich wär ich auch glücklich, wenn ich irgendwie Tischler wäre und schöne Möbel herstellen könnte. Aber ich hab irgendwie immer diesen Drang, Output zu generieren, Dinge zu kreieren, Sachen zu erfinden und am Ende ja, was was erschaffen zu haben, wo ich dann auch stolz drauf bin und wo ich, was ich anderen Leuten zeigen kann, wo ich sagen kann, hier, guck mal, was ich gemacht hab. Das ist voll nützlich und vielleicht hilft es dir auch.
- Jan
- Mhm.
- Garrelt
- Glaubst Du, dass dein, sag ich mal, dein erster Erfolg mit dieser Minecraft App da 'n großen Anteil dran hat, dass Du jetzt bei Folge Apps irgendwie mehr Motivation hast, weil Du so schon, sag ich mal, erlebt hast, wie es sich anfühlt, dann auch was Erfolgreiches am Ende zu haben? Mhm.
- Frederik
- Also ich Mhm. Ich denke, das hat auf jeden Fall 'n Einfluss, ne, dass man einfach weiß, es ist möglich. Und das hat mir, glaub ich, auch jetzt im ne, geholfen, weil weil eben zum Beispiel mit meinen Freunden da von von Apple, die jetzt irgendwie auch alle noch Apps programmieren heutzutage, die entweder bei Apple arbeiten oder auch Indie Developer sind und ihre eigenen Apps entwickeln, da einfach zu sehen, wie erfolgreich die teilweise sind, hat mich natürlich auch unglaublich motiviert. Uns einfach zu sehen, was möglich ist, deswegen würd ich ganz klar ja sagen. Aber ich hatte ja auch also ich hatte ja diese Minecraft App, 1 meiner ersten Apps programmiert, ohne das zu wissen. Deswegen glaube ich, da da war schon irgendwas da vorher, was wo wo ich einfach Bock hatte, irgendwie ja, schöne Dinge zu kreieren. Und ich hab ich hab diese App auch nicht, ich hab quasi am Anfang keine App gemacht mit dem Ziel, damit Geld zu verdienen, ja. Ich hätte einfach nicht, ist klar, dann hat man hab ich irgendwie gemerkt, dass man halt 30 Euro im Monat mit verdient. Und das war cool, aber das war nie mein mein Motivator dafür. Jetzt heutzutage versuch ich schon eher Apps auszuwählen und Projekte auszuwählen, wo ich auch das Gefühl hab, dass die finanziell funktionieren können. Weil also wenn ich irgendwie 10 Apps, Ideen vor mir hab, dann wähl ich, ja, wähl ich die aus, wo ich die, die am finanziell auch am lukrativsten ist. Also die sind alle irgendwie, alle 10 sind irgendwie cool und machen Spaß und sind sinnvoll und sind irgendwie Sachen, die ich selber gerne nutzen würde. Aber genau, dann wähl ich die aus, die auch finanziell funktioniert oder zumindest, was ich hoffe. Aber ja, damals war das überhaupt nicht überhaupt nicht ausschlaggebend.
- Jan
- Jetzt haben wir über Mindset gesprochen. Wir haben über 'n bisschen wie geht man da ran gesprochen. Was ich mich aber auffrag, ist, grade wenn man so alleine unterwegs ist, muss man ja viele Hüte gleichzeitig auch tragen. Mhm. Und das kommt ja mit 2 Problemen oder 2 Herausforderungen eigentlich einher. Also a muss man erst mal viele unterschiedliche Skills so mitnehmen. Du musst dein eigenes Marketing machen. Du musst dein eigener Techsupport sein für deine Apps und deine Kunden. Du bist dein eigene Entwickler, Du bist ein eigener Designer. So das das muss man alles erst mal lernen und sich da drin üben irgendwie. Und dann im Tagesgeschäft muss man ja auch immer entscheiden, na, wie viel Zeit verwende ich denn jetzt gerade ich hier Frederik auf Kundensupport? Weil jede Kunden-E-Mail, die ich beantworte, sind 10 Minuten weniger, die ich entwickeln kann oder 10 Minuten weniger, wo ich in Photoshop das Mock-up für mein nächstes für ein machen kann oder oder oder so, ne. Also alles, was Du jetzt machst, sind 5 andere Jobs, die Du dafür liegen lässt. Ja. Wie balancierst Du das so für dich aus?
- Frederik
- Boah, das Ich glaube, da bin ich da bin ich extrem intuitiv und ich mache, hab hab nie so die Sachen gegeneinander ausgespielt oder gesagt, ich muss jetzt mal mehr das machen oder weniger das machen. Sondern ich hab einfach das gemacht, was ich in dem Moment für richtig gehalten habe. Und das, ja, das heißt natürlich auch manchmal, dass man mal eine Woche lang nicht programmiert, weil man einfach nicht dazu kommt oder weil man irgendwie andere Dinge interessant sind. Aber ja, eben, also ich will mich nicht dazu zwingen müssen. Wenn ich mich dazu zwinge, dann hab ich irgendwie das Gefühl, dann ist das wie wie son Fulltime Job quasi, wo ich das mache, was mein Arbeitgeber von mir will. Aber das, mein größter Luxus als Indie Developer ist halt wirklich, dass ich das machen kann, worauf ich grade Lust hab. Und ja, wenn das mal heißt, dass ich 'n Tag lang E-Mails beantworte oder oder Marketing mache, dann ist das so. Und ich glaube auch, dass dass das am Ende gar nicht so superwichtig ist, in welcher Reihenfolge man das macht oder ob man quasi ja, seine Zeit mehr in Programmierung oder mehr in Marketing steckt.
- Jan
- Am Ende ist
- Frederik
- schon wichtig, dass man dass man's macht. Dass man dass man's macht. Aber na, zu zu welchem Grad, das ist natürlich immer schwierig, wer wer was das dann für einen Effekt hat auf die App.
- Garrelt
- Aber kannst Du sagen, hast Du da eine hast Du da irgend eine Priorität im Kopf? Also denkst Du dir, okay, die muss technisch perfekt sitzen, es darf keine wachsen sein? Oder sagst Du dir, das Design ist wichtig? Sagst Du dir, wenn jetzt Kunden, also Nutzer kommen, ist es mir wichtig, mit denen Kontakt zu halten? Also hast Du da irgendwie eine Art von Priorität, die Du setzt?
- Frederik
- Mhm. Ich glaube, ich glaub, da da müssen wir jetzt unterscheiden so zwischen, als ich wirklich noch komplett alleine gearbeitet hab und dann irgendwann, als ich gemerkt hab, ich ich kann das jetzt nicht mehr alles alleine stemmen, weil früher Also mir war mir war immer alles wichtig. Ich wollte immer in allen Bereichen das bestmögliche Produkt abliefern. Aber tatsächlich geht das natürlich nicht, wenn man alleine ist. Und dann irgendwann merkt man vielleicht, oh, ich hab jetzt irgendwie seit Monaten E-Mails in meinem Postfach, die ich nicht beantwortet hab, weil ich einfach nicht dazu komme. Und das war dann irgendwann auch für mich der Punkt, wo ich wo ich gesagt hab, ich schaff das alleine nicht mehr und ich brauche Hilfe, weil mir zum eben Customer Support eine sehr hohe Priorität für mich ist und ich nicht den ganzen Tag E-Mails beantworten möchte, hab ich dann 'n Freund von mir angestellt. Das war mein erster mein erster Mitarbeiter, der dann Customer Support gemacht hat. Und das war für mich wirklich eine krasse Erleichterung. Das war auch eine sehr krasser Schritt mental, so den ersten Mitarbeiter anzustellen. Einmal die bürokratischen Hürden, die man überkommen muss, Steuern, Formulare ausfüllen und so weiter. Aber eben auch einfach dieser mentale Schritt, dass ich jemand anderem sage, was er oder sie zu machen hat in ihrer Zeit. Das war für mich richtig, richtig schwierig, weil ich so nicht Ich ich hab mich nicht als Mensch angesehen, der eben Arbeit verteilt oder quasi definiert, was andere Leute mit ihrer kostbaren Lebenszeit zu tun haben. Bis ich dann gemerkt habe irgendwann, die finden es eigentlich ganz cool, an so Projekten mit mir zu arbeiten und an eben an Apps zu arbeiten, die wirklich irgendwie Mehrwert bieten und 'n Unterschied machen, Probleme lösen. Und grade im Customer Support kam da auch unglaublich viel Positives einfach immer zurück. Leute, die begeistert sind von unseren Produkten und die irgendwie ihre eigenen Ideen dann noch mit unterbringen wollen. Und das das war dann für mich auch wirklich der Punkt, wo ich dann gesagt hab, okay, wenn ich jetzt den suppler support so gut gemanagt habe, vielleicht sollt ich dann auch mal überlegen, 'n Designer anzustellen oder ja, zumindest mit 'nem Freelancer zusammenzuarbeiten, dass der mir mal hilft. Und so hab ich's dann Schritt für Schritt irgendwie geschafft, so die Bereiche, wo wo ich zwar merke, dass die mir Spaß machen zu gewissen Teilen, aber die ich halt nicht den ganzen Tag machen will, an Leute auszulagern, die wirklich richtig, richtig gut darin sind und auch noch ja, viel besser darin sind. Viel die Sachen viel besser umsetzen können als das, was ich mache. Und ja, noch mal auf die Frage zurückzukommen, ich glaube, am Ende ist natürlich schon sehr wichtig, ein Produkt zu haben, was gut funktioniert, was gut aussieht, was 'n gutes Businessmodell hat und guten Customer Support anzubieten, weil das ist einfach irgendwie eine eine Sache, die halt heraussticht. Das erwartet man bei 'ner App vielleicht nicht. Aber wenn man dann guten Customer Support erfährt, dann ist man irgendwie begeistert und ist auch irgendwie mehr connected zu der App oder hat 'n besseres Gefühl dafür vielleicht auch zu bezahlen. Und am Ende natürlich auch Marketing. Dass ne, wenn wenn ich 'n geiles Produkt hab, aber niemand weiß davon, dann bringt's mir auch nichts. Und dass das irgendwie zusammenzubringen, geht. Aber jetzt, wo ich die Möglichkeit hab, mit mehr Leuten zusammenzuarbeiten, funktioniert das viel, viel, viel besser.
- Jan
- Ich hab ja noch eine Frage auf meiner Liste stehen. Und zwar wollt ich über die Unterschiede sprechen zwischen Indie App Development und so klassischem App Development in der großen Firma. Und dann ist mir so aufgefallen, vielleicht bist Du der Falsche, die Frage zu beantworten, weil dir vielleicht so der Vergleich einfach fehlt, ja? Also da stell ich diese Frage unserem Ex Siemens Mitarbeiter in der Runde, nachdem er jetzt schon eine Dreiviertelstunde lang gehört hat, wie das so ist in der Welt von Indie App Development. Gareth, was sind so die größten, die größten Unterschiede, die sich jetzt so für dich ergeben haben zu deinem Tagesgeschäft auch jetzt bei Lotum?
- Garrelt
- Boah, ich glaube, da ist alles unterschiedlich. Ich mein, das es fängt ja schon an dabei, dass Du viel öfter ganz neue Ideen ausprobieren kannst. Also und auch in 'nem Tempo, die das Du dir selber setzt. Also ich mein, ich hab auch viele Ideen, aber erstens sind die meistens immer auf das Produkt, was wir schon haben, bezogen. Und zweitens, bis die dann mal mit entwickelt werden oder ich da überhaupt irgendwas produktiv machen darf, vergeht meistens sehr viel Zeit. Und ich hab keine keinen keinen Ich hab's nicht in der Hand, ob das passiert sozusagen. Und ich glaube, das sind schon die größten Unterschiede. Ich mein, was schon ähnlich ist und das ist vielleicht auch bei uns, das ist hier aber auch ganz anders als bei Siemens zum Beispiel, dass wir
- Jan
- Ich hoff ja, dass es da Unterschiede gibt zwischen Siemens, Siemens. Ja.
- Garrelt
- Dass ich hier viel mehr Einblick in verschiedene Dinge hab. Also wenn ich auch mal Lust hab, was irgendwie im Design mitzuwerkeln oder so, dann ist es möglich. Oder im, keine Ahnung, in der Datenanalyse mit reinzugucken, dann ist das auch alles machbar. Also das, was Du beschreibst von, Du hast, machst irgendwie alles mal son bisschen und kommst dann aber wieder auf das zurück, was dir am meisten Spaß macht, das ist zumindest, sag ich mal, auch ähnlich möglich. Zumindest in unserem Unternehmen. Bei Siemens, ja, ist das immer 'n bisschen eingeschränkter. Da ist man halt noch viel, viel fremdbestimmter da mit viel mehr Vorgesetzt, ne.
- Frederik
- Das das kann ich auch gut verstehen.
- Jan
- Und Frederik, aus deiner Perspektive, was sind für dich die größten Vor-, aber auch die größten Nachteile an an deiner Art zu arbeiten?
- Frederik
- Die die Vorteile, die fallen mir, glaub ich, einfacher aufzulisten. Ich glaube, das ist wirklich die frei Freiheit zu haben, das zu tun, worauf ich Lust habe, das zu tun, wann ich es will, wo ich will und wie ich will. Und quasi auch die Möglichkeit zu haben, jederzeit wieder was anderes zu machen. Also dass ich nicht in in soner, ja, das Gefühl habe, ich ich muss das jetzt machen. Das sind das ist für mich ja, wie ich eben schon meinte, der größte Luxus und auch, glaub ich, der Grund, warum ich das, warum ich da so reingeschlittert bin. Ich hab das ja nie so für mich irgendwie klar definiert als Beruf, ich will Indie Developer werden, sondern das ist einfach so passiert. Und die größten Nachteile können es kann natürlich sein, dass dass es finanzielle Unsicherheiten gibt. Du weißt nie, wie viel werd ich nächsten Monat verdienen? Wer ich überhaupt was verdienen? Das hab ich auch selber gemerkt in der Coronazeit. Ich hatte da eine in zu der Zeit einen Kletterfitnessstracker für die Apple Watch entwickelt oder den hatt ich davor entwickelt und der hat grade so angefangen, gut zu funktionieren. Und dann kam der erste Lockdown, alle Kletterhallen quasi weltweit haben geschlossen und niemand hat mir diese App runtergeladen. Und das war dann natürlich schon hart, wo ich dann auch so gedacht hab, ja, so, ich ich werd jetzt nicht nicht arbeitslos oder ich ich werd nicht gar kein Geld mehr verdienen, aber ich, das ist halt irgendwie von 'n paar 1000 Euro im Monat auf 'n paar 100 Euro im Monat gedroppt. Und ja, dann dann hab ich mich schon gefragt, okay, was was passiert da jetzt als Nächstes? Am Ende ist irgendwie alles gut ausgegangen, aber das das weiß man halt vorher nicht. Und es gibt Leute, die ich kenne, die mir auch davon berichtet haben, dass dieser Lifestyle einfach nichts für sie ist, ne, weil das auch wirklich sehr krasse Konsequenzen haben haben kann, eben auch psychosomatische zum Beispiel, dass man sagt, ich arbeite lieber in 'nem Beruf, der mir vielleicht nicht so viel Spaß macht und wo ich nicht mal Freiheiten ausleben kann, aber wo's mir gut geht, ne. Wo ich jeden Monat weiß, ich werd so und so viel verdienen, ich hab keine keine Risiken dabei Mhm. Und hab meine Prioritäten einfach irgendwo anders im Leben.
- Garrelt
- Man gibt halt bisschen Verantwortung ab, ne. Die Verantwortung Genau. Die lastet grad komplett auf dir. Und ich kann irgendwie sagen so, ja, ich mir jetzt nicht die nächste beste Idee überlegen. Ist nicht meine, es muss nicht meine Verantwortung sein, ne.
- Frederik
- Ja. Und ich glaub bei mir, was was mich son bisschen beruhigt und mich nachts gut schlafen lässt, ist einfach, dass ich damit schon so früh angefangen habe. Dass ich da eben so reingeschlittert bin, ohne das forcieren zu wollen. Und ich hab damals ja noch zu Hause gewohnt, ne. Ich hatte 0 Risiko, wenn das nicht geklappt wär geklappt hätte, wär nicht schlimm gewesen. Aber das hat mir dann halt das Selbstvertrauen gegeben, zu sehen, das funktioniert. Und nicht nur einmal, sondern ich hab jetzt mehrfach irgendwie Apps gemacht, von denen ich gut leben kann und jetzt sogar irgendwie einen Team darum aufzubauen. Das klar, die Vergangenheit kann nie die Zukunft vorhersagen, aber trotzdem beruhigt mich das irgendwie zu sehen, das funktioniert. Und bis jetzt ist immer alles, also tatsächlich mach ich das jetzt seit 15 Jahren. Ich mach das quasi länger, als ich's nicht gemacht hab in meinem Leben. Und das ja, ich glaube, das sagt dann schon was aus.
- Jan
- Was würdest Du sagen, sind vielleicht gute Tipps für jemanden, der sich das auch überlegt so, ja? Vielleicht hat er grade noch 'n klassischen Job oder steckt grade noch in der Ausbildung, in im Studium, in der Uni, wo auch immer und überlegt sich auch so, na ja, dieses dieses Indie Ding, vielleicht mach ich das. So. Was sind so deine deine Tipps?
- Frederik
- Ja. Also ich glaube, ich würde da nicht all in gehen. Also grade, wenn Du jetzt sagst, Du bist noch im Studium oder arbeitest irgendwo, würd ich das erst mal so beibehalten, weil da all in zu gehen, das ist einfach 'n extrem großes Risiko. Und das ist sehr unwahrscheinlich, dass man da direkt mit dem mit der ersten App oder in den ersten paar Wochen direkt große Erfolge erzielt.
- Jan
- Kann man Teilzeit Indie App Developer sein?
- Frederik
- Ja, die meisten Leute, die das dieses machen, sind Teilzeit Indie Developer. Die arbeiten noch in irgend 'ner größeren Firma. Vielleicht arbeiten sie da reduziert, machen nur 30 Stunden die Woche. Aber da da gibt's dann oft Modelle, dass sie am Anfang, am Wochenende mal oder abends 'n bisschen an ihrem Projekt zu arbeiten. Und irgendwann merken sie vielleicht, oh, das das macht mir so viel Spaß oder das bekommt jetzt so viel Traction, da würde ich eigentlich gerne mehr machen. Ich kann davon vielleicht noch nicht leben, aber vielleicht macht die App dann irgendwann 1000 Euro im Monat. Und dann sagen sie, so, jetzt sprech ich mal mit meinem Arbeitgeber und mach halt, reduzier meine meine Arbeitszeit 'n bisschen. Und in unserem Bereich als Softwareentwickler geht das auch eigentlich immer, ne. Und wenn's da nicht geht, dann geh halt, such dir 'n anderen Arbeitgeber. Das das ist auch eigentlich kein großes Problem als als Softwareentwickler. Und und so kenn ich viele, die dann so langsam da reinschlittert, die das immer, immer mehr machen. Und irgendwann sagen sie dann, so, jetzt verdien ich mit meiner App gut genug oder ich sehe irgendwie, das Wachstum geht in die richtige Richtung und ich riskier's jetzt einfach mal. Und auch das ist am Ende als Softwareentwickler kein großes Risiko, weil falls es doch nicht funktioniert, einen Freelancekicks oder einen neuen neuen Arbeitgeber findet man im Notfall immer, auch wenn's dann vielleicht nicht das ist, was was der Traumjob ist, aber man wird nicht verhungern.
- Jan
- Cool,
- Frederik
- cool. Ich fass mich auch noch.
- Jan
- Ja, Gerald, sorry.
- Garrelt
- Worin nämlich noch mal den Thema sind, was hast Du noch für Tipps für Leute, die anfangen? Ich glaube, mir würd es wirklich am schwersten fallen, was die also was die Audience angeht so für den Prototyp, wem wem geborene ich das mal in die Hand und dann auch das Marketing. Also das ist für mich so die größte Frage, weil ich hab leider nicht so viele Cousins und Cousinen. Ich wüsste gar nicht, mit wem geborene ich das denn jetzt mal, die dann auch, sag ich mal, motiviert sind, das auszuprobieren, ne? Weil einfach ins Internet stellen, Du findest ja auch keine Leute, die, oder? Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass das so gut klappt.
- Jan
- Darf ich noch ganz kurz was einwerfen, Frederik? Ja, ja. Dass ich mir vorhin schon gedacht hab bei deiner, ich sag mal, Du kannst es so gut in der Familie testen. Darf ich mich Also ist die Familie wirklich das beste Testbett? Weißt Du, man sagt ja oft so Leute, die einem nahestehen, geben nicht so das ehrlichste Feedback. Vielleicht, Gerald, ist es ja 'n Vorteil, wenn Du nicht so viele Cousinen hast, weil Du dann halt mehr fremde Leute fragen musst. Ich weiß es nicht.
- Frederik
- Ja. Ja, da gibt's ja dieses Buch, der Momtest oder so was, ne.
- Jan
- Ich weiß
- Frederik
- nicht, ob ihr das kennt. Da wenn man seine Mutter fragt, die wird immer sagen, oh ja, super, richtig gut, mach weiter so. Auch wenn wenn sie gar nicht richtig versteht, was man eigentlich macht. Klar, das kann natürlich auch riskant sein, dass die Leute einen dann anlügen. Aber ich glaube, der Trick ist einfach, dass man wirklich auf harte Fakten guckt. Und auch wenn einem jemand sagt, hey, die App ist richtig, richtig gut und man sieht dann eben in den Analytics, die hat die App ein einziges Mal geöffnet, dann ja, das ja, da muss man einfach gucken, dass man an zuverlässige Daten kommt, die dann auch aussagekräftig sind.
- Garrelt
- Und was würdest Du als Tipp geben, wenn man eben diese Leute nicht hat? Wie würdest Du es machen, wenn Du das jetzt
- Frederik
- Also ich ich glaube, die die Apps, die ich gemacht habe, die waren ja immer irgendwie auf eine sehr enge Zielgruppe. Und das würd ich auch, ja, ich es haben wir ja eben schon angerissen, in die Entwicklern empfehlen oder Leute, die in diesen Bereich gehen wollen, sich irgendwie Zielgruppen rauszusuchen, in denen man selber drin ist. Also wenn ich zum, ich trommel zum Beispiel richtig gerne. Und ich, da bin ich in der Musikschule und ich geh in den Park und trommel mit Leuten. Ich war im im Senegal letztes Jahr und hab mit den besten Trommellehrern da getrommelt. Und da liebäugel ich natürlich auch immer mal wieder mit soner App irgendwie, wo ich Rhythmen verwalten kann oder einfach ja, so so Videos und Sprachaufnahmen, die man sich halt so rumschickt, irgendwie an einem zentralen Ort hat und da vielleicht sogar noch Analysefunktionen hat, die die die Takt erkennen, die man übereinander legen kann, lupen kann, was auch immer. Also sone App in die Richtung. Dann würde ich wahrscheinlich zu den Leuten hingehen, die ich, mit denen ich da irgendwie in dieser Community bin, also die in meiner Musikschule sind, die mit mir dieses Hobby teilen und auch in die Richtung gehen. Und das sind ja auch tatsächlich meine potenziellen Kunden, ne. Wenn die das dann benutzen und gut finden, dann ist das meine perfekte Zielgruppe, dann hab ich vielleicht schon die ersten 10 Kunden, die sogar dafür bezahlen würden, gefunden. Und wenn die's nicht benutzen, dann ist es sehr, sehr, sehr unwahrscheinlich, dass ich außerhalb davon andere Leute dafür begeistern kann. Also mein Tipp wäre wirklich, in der Nische zu bleiben. Und daraus ergibt sich dann meistens auch, mit wem ich darüber sprechen kann und wer die App testen könnte oder wem ich sie mal am Anfang weiterempfehlen könnte.
- Garrelt
- Da kommt mir direkt noch eine spannende Frage, weil das ist auch oft 'n Problem, was ich hab. Ich hab irgendwie eine Idee, die, sag ich mal, sehr spezifisch ist. Und denk dann immer immer, boah, es muss doch eigentlich eine App geben, die was Ähnliches macht. Und mach dann also guck dann aus sehr viel online und finde meistens Apps, die was Ähnliches machen.
- Frederik
- Mhm.
- Jan
- Und
- Garrelt
- das demotiviert mich extrem, weil ich dann denke, okay, hat meine App überhaupt noch Platz in diesem Markt? Und wie wie machst Du das denn? Weil jetzt grade auch bei dieser Idee, die Du eben geteilt hast, wär jetzt mein erster Gedanke so, gibt's nicht schon so was Ähnliches? Mhm.
- Frederik
- Wie ist
- Garrelt
- da so dein
- Frederik
- Prozess? Also das das kann ich auch gut verstehen. Ich, ich demotiviert das auch oft, wenn ich sehe, dass dass es Konkurrenzapps gibt. Aber ich denk mir dann auch, eigentlich ist das 'n gutes Zeichen. Weil wenn's dafür schon Apps gibt und die vielleicht sogar auch viele Downloads haben oder gute Bewertungen haben, dann heißt das auf jeden Fall, dass es 'n Markt dafür gibt. Und wenn deine Idee dann eben doch nicht komplett deckungsgleich mit dieser App ist, die Du gefunden hast, dann hast Du vielleicht eine neue Nische in diesem Markt gefunden, die bis jetzt noch nicht bedient wird. Und dadurch, dass der Markt schon existiert, weißt Du auf jeden Fall, da der Markt existiert. Und Du hast dann sozusagen 1 einen weiteren Slice, den Du hinzufügen könntest, der vielleicht sehr dünn ist, deswegen wird er noch nicht bedient, aber der auf jeden Fall Potenzial hat. Also das, ich ich finde, das kann man genauso als als gutes Zeichen sehen. So klar, wenn es wirklich 1 zu 1 die App schon gibt, die Du bauen willst, dann bringt es meistens nichts, weil es ist sehr, sehr schwierig so als quasi als Copycat Fuß zu fassen. Aber wenn Du dann einen Twist mit reinbringst und irgendwie sagst, ich mach quasi das Gleiche nur 'n bisschen anders für eine andere Nische, 'n bisschen anders mit anderen coolen Power Features, die die's noch nicht gibt, dann ist das, glaub ich, eine sehr, sehr gute Idee. Und auch dann quasi relativ einfach zu vermarkten, weil Du dann natürlich versuchen kannst, über deine Landingpage gewisse Suchbegriffe abzufangen, ne, weil dass dass quasi Leute nach dem Themenbereich suchen plus was dein Point ist. Ich glaube, das kann sehr gut funktionieren und kann kann eben auch schon eine erste Version von Marketing sein, wie man irgendwie Leute aufmerksam macht.
- Jan
- Man muss es ja auch mal wirtschaftlich sehen. Also Gerald, weißt Du, wenn wir uns überlegen, was fürn Spiel lohnt sich, für welchen Markt, dann muss der Markt ja eine gewisse Größe haben, weil er muss groß genug sein, Lotum zu sustainnen an der Stelle, ja? Wenn Du aber halt alleine bist oder 2 oder 3 Leute, dann ist es ja auch vollkommen okay, wenn dein Slice irgendwie kleiner ist, mit denen Du leben kannst, weil Du halt einfach nicht so viel Overhead Kosten hast. Mhm. Also Du kannst es dir ja durchaus erlauben, dann in eine kleinere Lücke reinzuspringen, so, ja? Wenn wenn der Frenderikett sagt, er hat eine eine Apple Watch App für für Leute in Kletterhallen irgendwie gebaut, dann reichen ihm vielleicht, ich kenn jetzt seine Zahlen nicht, ne, aber ich sag mal, dann reichen dir vielleicht so 100000 Leute, die Du adressieren kannst damit, deine Kosten zu decken, wo's bei uns vielleicht schon irgendwie ein oder 2 Nullen mehr sein müssten, weil wir einfach eine ganz andere Struktur dahinter ja auch haben. So. Und dann kann man sich's halt auch mal erlauben, coole kleine Lücken zu besetzen.
- Frederik
- Ja, genau. Und ich glaube, am Ende ist das auch genau quasi die Daseinsberechtigung von Indie Developern, weil die, sonst würde niemand diese Lücken füllen. Und manchmal kann's dann eben auch passieren, dass solche Lücken wachsen und Indie Developer dann auch irgendwie größer werden. Aber das das sollte nicht das Ziel sein. Ich glaube, als Indie Developer erfolgreich zu sein, ja, muss man sich das wirklich zunutze machen, dass diese Lücken niemand anders füllt und da coole, nützliche Tools bauen, die wirklichen Mehrwert bieten für die Kernzielgruppe, diese kleine Nische, die man da eben ins Auge gefasst hat. Und wenn man selber noch Teil davon ist, umso besser, weil dann versteht man genau die Probleme, Ja. Die man eigentlich lösen will.
- Garrelt
- Ich glaub, das war mein größtes, weil mittlerweile gibt's ja auch so unendlich viele Firmen, die auch groß sind, die superviel Apps machen. Und mein Gedanke ist oft so, boah, ich kann ja gar nicht mit denen konkurrieren. Also Mhm.
- Jan
- Es
- Garrelt
- wär jetzt meine erste App, die ich entwickel sozusagen fürn als Produkt. Das ist ja schon die erste Hürde und ich bin alleine gegen eine Firma. Aber wenn Du sagst, ja, das sind vielleicht auch Lücken, die diese Firmen gar nicht schließen wollen, weil die der Marktverdienst zu klein ist oder sie's nicht sehen oder was auch immer, Ja. Dann ist es ja auch gar nicht das Ziel, mit denen zu konkurrieren.
- Frederik
- Ja, genau. Ich ich glaube, das ist auf, ist genau der Punkt. Also es es ist natürlich schon so, dass heutzutage der Appstore deutlich kompetitiver ist, als er vor 10 Jahren war, weil da einfach so, so, so viel Geld drinsteckt. Und das wissen auch die großen Firmen. Und viele spekulieren vielleicht auch darauf, dass kleinere Nischen irgendwie wachsen. Aber ich glaube trotzdem, dass es da immer noch genug Platz gibt für Leute, die sich schnell bewegen, also die die quasi schnell neue Technologien adaptieren können und eben das Ganze in kleinen Nischen tun, Fuß zu fassen, ne. Grade wenn man jetzt an an Apple denkt, an den App Store, wenn man da quasi, wenn irgend eine neue Funktion, die beim neuen iPhone oder neuen iOS dazugekommen ist, adaptiert. Das letzte große Ding waren wahrscheinlich interaktive Widgets mit iOS 17. Da gibt da gab's so viel Potenzial, neue, coole Apps zu zu erstellen, wo dann vielleicht die großen Player 'n paar Monate oder Jahre zusätzlich brauchen, diese Technologien mit einzubauen. Aber wenn man da direkt irgendwie kreativ ist und sich anguckt, was ist denn jetzt alles möglich und was gibt es alles für Nischen, wo ich mich 'n bisschen auskenne und wie könnt ich das vielleicht kombinieren? Das kann schon 'n sehr guter Startpunkt sein.
- Jan
- Mhm. Das wär eigentlich 'n sehr cooles Schlusswort, aber wir sind noch nicht am Ende, weil es gibt ein Thema, was ich hier noch auf der Liste hab, über das wir noch reden müssen. Und zwar geht es den Eisbären, so. Ich muss grade sagen, Patrick, das war das, was mich auf deiner Webseite mit am meisten gecatcht hat oder so, ja? Weil so, weißt Du so, so Apps bauen, das das kann ja irgendwie, das kann ja jeder hier. So, da haben wir ja hier 20 Leute hier, die das irgendwie machen, Aber 'n neues Emoji irgendwie rausbringen, so. Für alle. Das haben, glaub ich, bisher nur sehr wenige Leute irgendwie geschafft. Und ich würde es bitter bereuen, wenn wir nicht auch über diese Story zumindest noch 'n paar Minuten irgendwie sprechen können. Vielleicht kannst Du das Ganze kurz erzählen so, wie ist das zu diesem Emoji gekommen?
- Frederik
- Die ganz kurze Version ist einfach, ich liebe Eisbären. Ich hab Wer
- Jan
- tut das nicht? So, ja.
- Frederik
- Ja, eben. Das ist also ganz ganz objektiv das beste Tier, das es gibt. Und ich ich hab zur Geburt von meiner Tante ein Eisbärkuscheltier geschenkt bekommen. Und das war, glaub ich, der springende Punkt, warum ich Eisbären so liebe. Und ich hab mich immer darüber geärgert, dass es irgendwie zig komische exotische Tier Emojis gibt, aber kein Eisbär Emoji. Und da hab ich jahrelang dran gearbeitet, dass das auch mit aufgenommen wird, ne. Die Emojis, die werden ja alle von 'nem Unicode Konsortium verwaltet, die also den Unicode Standard definieren. Und da sitzen alle großen Firmen mit drin. Apple, Google, Facebook, Microsoft, wer auch immer, haben da ihre Repräsentativen mit drin. Ist also Repräsentativen mit drin. Ist also, ich glaube, ein ein Non Profit Verein, der einfach diesen Standard herausgibt und definiert. Aber es ist ist nicht kostenlos, der Mitglied zu sein da. Ich glaub, da zahlt man irgendwie 20000 Euro im Jahr, stimmberechtigt zu sein. Und das wollt ich, da so viel war's mir dann auch nicht wert. Aber man kann da quasi auch als Externer hinschicken Und quasi sagen, hier, ich hab eine neue Idee fürn Emoji, das soll so und so aussehen und hat die und die Hintergründe. Und ich habe auch Daten dazu gesammelt, warum dieses Emoji relevant ist. Also dass man gewisse Google Search Trends vielleicht nutzt oder gewisse Referenzen in Popkultur. Wir haben zum Beispiel aus Minecraft die Eisbären, die kamen auch irgendwann dazu, wo wir gesagt haben, jetzt gibt's sogar in Minecraft Eisbären, aber immer noch nicht als Emoji haben wir auch Screenshots mit reingemacht. Und am Ende hab ich dieses dann da hingeschickt. Ich glaube, das erste Mal 2015 und das wurde dann einfach abgelehnt. Die haben gesagt, ja, das ist ja eine ganz coole Idee, aber so so relevant ist es jetzt auch nicht. Probier's noch mal nächstes Jahr. Mach den Antrag noch mal 'n bisschen besser. Und ja, so ging das dann mehrere Jahre immer hin und her. Die haben gesagt, ja, ist der ganz cool, aber irgendwie haben wir noch keine Lust zu. Und dann hab ich irgendwann hab ich gesagt, okay, ich hab's jetzt so lange versucht, jetzt geh ich noch mal all in und hab dann auf auf LinkedIn die Leute angeschrieben, die, ne, wenn Du auf LinkedIn, kann man ja immer son Titel eingeben. Und da hatten ganz viele, die von den großen Firmen in das Unicord Konsortium gesandt wurden, hatten irgendwie drinstehen, Unicord Konsortium Voting Member oder so was, weil das son Prestige Titel ist. Und die, so hab ich die dann gefunden, bin auf die Leute aufmerksam geworden und hab denen halt persönliche Nachrichten geschrieben und hab denen dann geschrieben so, ja, so ganz ehrlich, warum ist der Eisbär noch kein Emoji? Ich hab da schon so oft das Proposal hingeschickt und hier, das ist doch auch 'n tolles Symbol, Klimakrise so und so weiter. Eisbär ist megawichtig, mach das jetzt mal bitte. Und dann beim nächsten Meeting von dem UniCod Konsortium wurde der Eisbär dann plötzlich, ob da jetzt daran lag, dass ich da so Lobbyarbeit betrieben habe oder dass einfach der der Antrag inzwischen so gut und ausgefeilt war, das weiß ich nicht. Aber das Fazit ist, seit boah, seit iOS 14, ich weiß es gar nicht mehr. Also ich glaub 20 21 oder 20 20. Ich hab keine Ahnung mehr. Seit seit einigen Jahren auf jeden Fall gibt's jetzt diesen Emoji und der ist auf allen Telefon, allen Computern weltweit installiert. Und ja, hätte bestimmt auch irgendjemand anders gemacht, wenn's nicht ich gewesen wär. Aber da steht jetzt mein Name in dem PDF auf der Unicode Webseite als quasi für das Polarbär Emoji.
- Jan
- Darf ich 2 2 Rückfragen zu. Die eine ist, musstest Du als Teil von diesem schon ein ein Emoji, also eine Grafik mitliefern, weil das macht ja eigentlich jeder selbst, ne? So Apple macht seine eigenen Emojis, Google macht seine Microsoft so. Muss man da schon so sagen, ja, so so könnte es aussehen oder das wär ungefähr so die die geteilte Designsprache, weil es ist es ist ja der der der Kopf auch so von diesem Eisbär, ne? Es ist nicht so ein ein ein laufender Eisbär, sondern ne, also was muss man da quasi visuell schon entscheiden und und vorgeben? Okay, reden wir erst mal darüber, bevor ich jetzt mit der zweiten Frage komm.
- Frederik
- Ja. Also ich glaube, beim Eisbär ist das Ganze natürlich relativ klar. Da 'n Eisbär ist 'n Eisbär. Aber trotzdem muss man da eine visuelle Repräsentation mitgeben, den Leuten schon mal eine Idee zu geben. Zum Beispiel, ne, ist es 'n Eisbärkopf oder ist es der Körper? Ja. Da kann man natürlich auch verschiedene Varianten von haben. Wenn Du jetzt aber irgendwie einen komplexeres Emoji vorschlägt, dann wird's natürlich immer sinnvoller, dass da auch eine Skizze dabei ist. Deswegen glaub ich, sagen die einfach per Default, wir wollen auf jeden Fall immer eine grafische Repräsentation, wie wie man sich das vorstellt, mit dabeihaben. Und die ist dann natürlich auch die Grundlage dafür, dass wenn die das weitergeben, dann an die Firmen, die das implementieren, die sehen dann ja auch das Proposal und checken dann, ah, so soll das ungefähr aussehen. Und dann können die das in ihren eigenen Design Styles umsetzen.
- Jan
- Okay. Und für meine nächste Frage. Erste Frage an Garelt. Garelt, weißt Du, was ein Zero ist? Mhm. In Uni Code? Mhm. Okay. Frederic weiß es wahrscheinlich. Mhm.
- Frederik
- Mhm. Natürlich.
- Jan
- Bevor wir gleich aufklären, was das ist, meine Frage war, habt ihr euch bewusst dafür entschieden, dass der Eisbär damit umgesetzt wird? Oder ist das was, was das Unicode Konsortium dann für einen entscheidet? Weil das wundert mich immer bei Emojis, dass das manchmal über Zero with gemacht wird und manchmal halt irgendwie nicht.
- Frederik
- Ja. Ich glaube, wenn ich mich richtig erinnere, dann war das irgendwann der Kompromiss, wo wo die quasi angedeutet haben, ja, 'n ganz eigenes Emoji ist, aber wenn ihr das mit sonem würdet, dann ist es, sieht's vielleicht 'n bisschen anders aus.
- Jan
- Okay. Und Und jetzt müssen wir einmal erklären, Ja. Was ein Zero with Joiner ist.
- Frederik
- Genau, und Zero with Joiner, das sind quasi unsichtbare Unicode Charaktere, die 2 oder auch mehrere Unicode Charakter miteinander verschmelzen. Also das kannst Du dir so vorstellen, das sind quasi 2 Buchstaben, die nebeneinanderstehen. Und dazwischen ist was ein ein weiteres Symbol, was man aber nicht sieht und was dann dafür sorgt, dass in der visuellen Repräsentation, also wenn der Computer dann dieses diese Zeichenkette rendert, werden die 2 Symbole zu einem verschmolzen. Und explizit in dem Eisbärbeispiel bedeutet das, dass das eine Schneeflocke und ein Braunbär ist und dazwischen ist der. Das heißt, wenn man ein Eisbär Emoji verschickt auf ein Gerät, was etwas älter ist, bevor eben Uni Code kam mit mit dem Eisbär, dann wird es auch als Schneeflocke Braunbär angezeigt.
- Garrelt
- Ah.
- Frederik
- Ist also kompatibel.
- Jan
- Das hat noch 'n anderen coolen Effekt. Was man ja bei auch machen kann, ist, wenn ich jetzt ein Eisbär Emoji schreibe und dann meinen Cursor direkt hinten dran setze und dann einmal die Löschen Taste drücke, dann lösch ich nicht das Eisbär Emoji, sondern ich lösche das erste Emoji aus dieser Kette. Also wenn der Eisbär besteht aus brauner Bär Schneeflocke und ich setz meinen Cursor hinter den Eisbär und lösche, dann löch ich das Schneeflocken Emoji. Und dann steht da nur noch Braunbär und der unsichtbare Zero Whitjoiner. Ah. Und so kann man aus dem Braunbär durch einfaches Löschen, aus dem aus dem Eisbär durch einfaches Löschen einen Braunbär machen. Das geht auch bei dem, ich weiß nicht, ob ihr das kennt, dieses Familienemoji. Es sind so 2 Erwachsene und 2 Kinder vorne dran. Das besteht eigentlich, eine superlange Emoji Kette aus Mann, Zero with Joiner, Kind Zero with Joiner, Kind Zero with Joiner Frau. Und wenn ihr also dieses Familien Emoji schreibt und dann anfangt zu löschen, dann verschwindet quasi die Frau aus dieser Gruppe und die anderen Leute bleiben noch stehen. Und so könnt ihr mit jedem Löschen quasi die Familie weiter dezimieren, weil das halt eigentlich eine Kette von Einzelemojis ist. Ich find das mega abgefahren irgendwie, dass es bei manchen halt geht und bei manchen nicht.
- Frederik
- Klingt klingt lustig, aber klingt auch bisschen nach 'nem Bug von von deinem Texteditor.
- Garrelt
- Ja. Bei Slack ist das nächste bei dem Eisblitze.
- Jan
- Also wenn ihr 'n Texteditor habt, der wirklich auf Unicode Ebene arbeitet, dann geht das.
- Frederik
- Ja. Ja, es ist natürlich immer die Frage, ne, was was ist das in dem Fall? Ich glaub, für die meisten Consumer auf jeden Fall
- Jan
- Ja, also in deinem Messenger brauchst Du das jetzt nicht oder so, ne. Aber ich find das halt supercool Aber ich find das halt supercool Aber ich find das halt supercool Aber ich find das halt supercool die andere noch kurz zu sehen, wie Unicode funktioniert.
- Frederik
- So. Wenn man sich die Codes mal genauer anguckt, da gibt's sehr viele, grade bei den Emojis sehr viele coole Sachen.
- Garrelt
- Ja. Und jetzt meine wichtige Frage noch, wie oft nutzt Du den Eisbär jetzt in deinen Textnachrichten?
- Frederik
- Jeden Tag quasi.
- Jan
- Ich wollt ja sagen jeden Tag,
- Frederik
- Auch meine Freunde, die schicken mir den natürlich alle vor, weil das ist schon das ist schon was Cooles. Also da, ja, was ganz anderes und so viel Energie reingesteckt als Apps. Aber ja, am Ende ist es schon cool, behaupten zu können, dass man 'n Emoji erfunden hat.
- Jan
- Ja, auf jeden Fall. Wunderbar. Also ich ich weiß gar nicht, wie wir das jetzt noch toppen sollen, aber wir müssen trotzdem noch über unsere Picks of the Dash sprechen und das machen wir jetzt auch noch. So. Was Moment, was war das? Okay.
- Frederik
- Das ist schon ein kleiner Hint auf das, was ich gleich vorstellen werde.
- Jan
- Dann darfst Du direkt anfangen mit deinem Pick.
- Frederik
- Und zwar ist das ein ein Spiel, was ein Freund von mir erfunden oder entwickelt hat. Das nennt sich Art of Fauna. Und das das sieht so aus, also das hat verschiedene Levels. Und diese Level, die haben sehr coole Tierpuzzle. Also das sind so so alte, ich weiß nicht, wie wie man das nennt, so so alte biologische Zeichnungen.
- Jan
- Als als Entwickler würde man wahrscheinlich sagen, das ist so dieser Classure O'Riley Buchcoverstil.
- Frederik
- Genau.
- Jan
- Wo sind halt so handgezeichnete Tiere. Genau.
- Frederik
- Genau. Und und er hat daraus eine App gemacht mit mit Puzzeln, die die man also wieder zusammensetzen setzen kann. Und
- Jan
- Nice.
- Frederik
- Das wird das wird sehr knifflig, weil die diese Teile, die werden immer kleiner und und quasi immer immer schwieriger mit jedem Puzzle. Und der Clou ist, man kann die Puzzle alle umdrehen, dann sieht man einen Text. Das heißt, das quasi wie eine Postkarte. Auf der Rückseite lernt man was über über das Tier und auf der anderen Seite sieht man
- Jan
- Aber kann ich mit den umgedrehten Teilen auch puzzeln? Also kann ich auch sagen, ich will nicht das Bild puzzeln, sondern ich will den Text puzzeln?
- Frederik
- Genau, das geht genauso. Du kannst quasi beides machen. Und das das Krasseste an der App ist, würd ich sagen, das Sounddesign und so das das Haptikfeedback. Weil wenn ich das Puzzle löse, dann entsteht dabei quasi ein eine Musik.
- Jan
- Mhm, interessant.
- Frederik
- Und wenn man's immer, wenn man's richtig macht, dann geht die Musik 'n kleines Stück weiter. Und das das macht schon irgendwie, das macht schon süchtig und das ist superberuhigend. Und ja, das ist es irgendwie ein einfach richtig, richtig gut gecraftet, dieses Puzzle. Und das ja, das heißt, Art of Fauna und es wurde entwickelt von Clemens Strasser. Der hat auch mal 'n Apple Design Award gewonnen. Das das merkt man auch. Also der hat einfach eine richtig gutes Talent dafür, so so kleine Spiele zu entwickeln, die jetzt auch nicht darauf ausgelegt sind, irgendwie einem das Geld aus der Tasche zu ziehen mit mit In App Käufen, sondern die wirklich sehr, ja, einfach sehr, sehr viel Spaß machen und so genau das Richtige sind, zwischendurch mal abzuschalten.
- Jan
- Cool. Was ist das Pricing Modell?
- Frederik
- Die App ist kostenlos. Und Du hast, glaub ich, 5 Puzzle, die die man kostenlos machen kann. Und wenn Du dann alle Puzzle freischalten willst, was, glaub ich, 100 Stück sind, kostet es 8 Euro per Einmalkauf, was ich total fair finde. Weil ja, das das macht auf jeden Fall Spaß und das wird man nicht nur einmal benutzen, sondern immer wieder gerne aus der Tasche ziehen, wenn man mal 'n paar Minuten frei hat.
- Jan
- Wunderbar. 1000 Dank. Na, wenn wir schon bei Tieren sind, ist mein Pick of the day Ente. Ich weiß nicht, kennt 1 von euch Ente? Ist natürlich jetzt irgendwie son sehr generischer Begriff. Ente dot I o ist eine App, die auch aus sonem Indie Kontext mal rausgekommen ist, sone Open Source Projekt gewesen. Die haben dann so eine Company quasi drumherum noch gebaut, weil das so gut angekommen ist. Und zwar ist Ente ein ein privater Fotohosting Service. Also wenn Du keine Lust auf Google Fotos oder auf Apple Fotos oder oder was auch immer hast, dann kannst Du Ente nutzen, das auf deinem eigenen Server installieren oder eben das gehostete Angebot von denen wahrnehmen und da deine Alben mit Freunden und der Familie zusammen machen, deine Fotos sortieren, organisieren, vertaggen et cetera et cetera. Das Ganze kommt auch mit 'nem relativ fairen Pricing eigentlich die Ecke, wenn man das monatlich oder jährlich eben braucht. Und das ist wie gesagt Open Source, also wer es überhaupt nicht bezahlen will, sondern nur lokal bei sich nutzen möchte auf seinem NAS oder auf seinem Webserver, es mit der Familie zu teilen oder wie auch immer. Für den ist es im Prinzip genau das Richtige. Und was ich daran so so charmant eigentlich finde, ist, wie gesagt, das ist von 'n paar Jungs gegründet, mal so als als Open Source Projekt. Und mittlerweile sind's, glaub ich, so 5 oder 6 Leute also auch noch megakleine und würden, glaub ich, auch dieses Independent Label noch sehr verdienen. Mhm. Und der Founder davon, der ist sehr schwer zu finden, weil wenn man sich die Teamseite anguckt, dann steht er eigentlich da als Supportmitarbeiter. Weil also ich hab dann einfach mal das ganze Team LinkedIn gestalkt, zu wissen, wer so eigentlich diese Idee hatte und wer diese dieses Projekt und die Firma gegründet hat. Aber ich fand das irgendwie megasympathisch, dass der Founder heute irgendwie den Großteil damit beschäftigt ist, irgendwie sich so Support und Kunden und so was zu kümmern und halt nicht mega abgehoben ist, so mit hier, ich hab jetzt hier 10 Leute, die das alles für mich machen und kann mich zurücklehnen und an Bali am Strand irgendwie mein Leben genießen und das läuft schon irgendwie und produziert Geld, sondern hat halt noch so diesen diesen Kundenkontakt halt irgendwie jeden Tag, ja? Das macht das für mich halt irgendwie so supermenschlich am Ende des Tages auch, so. Und deshalb mein Pick of the day, Ente Ente dot I o oder das GitHub Repository Ente Dash I o. Für alle, die sich's mal im im Code angucken wollen, ist in in Dart und Flatter gebaut, also auch für unsere Flatter Crew da draußen vielleicht ganz, ganz interessant, einfach mal nur reinzuschauen und schauen, wie andere Leute irgendwie Apps bauen. Ja.
- Garrelt
- Das ist doch ein Beweis für deinen Punkt, Frederik, dass guter Kundensupport viel ausmacht.
- Jan
- Mhm, mhm.
- Frederik
- Ja, auf jeden Fall.
- Jan
- Selbst für Leute, die keine Kunden sind, also selbst mich hat er damit ja jetzt irgendwie geflasht vorher.
- Frederik
- Ja. Und das, was Du grade gesagt hast, das stimmt natürlich auch, ne. Wenn Du im einfach im engen Austausch mit den Kunden bist, machst Du nicht nur die Kunden glücklich, sondern Du weißt auch, was die Kunden unglücklich macht und kannst darauf reagieren. Also deswegen Ja. Hat hat noch viel mehr Vorteile.
- Jan
- Ja. Gerrit, was ist dein?
- Garrelt
- Ich hab euch was mitgebracht, was mir als Entwickler, der jetzt nicht megaversiertes im Design, Freude bereitet hat. Und zwar eine CSS Property oder besser noch ein konkretes Snippet. Das verlinken wir auf der Webseite. Und zwar ist das Property einfach Colormix. Das ist eine Property, die, glaub ich, vor 3, 4 Jahren oder so dazukam, mittlerweile auch in den meisten oder in allen Browsern ist. Und ich hab ein Snippet gefunden, wo man damit sehr, sehr schöne Übergänge, also machen kann. Aber noch konkreter hab ich das genutzt, ein zu machen mit verschiedenen Multisap, Multisap, im, genau, im Prinzip das. Also ich hab eine Komponente, die verschiedene Steps hat. Und jedes Step hat jetzt eine Farbe, die schön in diesen Gradion mit reinpasst. Und das war supereasy, das für mich zu nutzen. Ich hab einfach 2 Farben definiert, der hat mir da einen sehr, sehr schönen Gradient draus gemacht. Und jetzt sieht meine Komponente auf einmal hübsch aus, obwohl ich keine Ahnung von Farben hab.
- Jan
- Ist es, unterstützt sich das da auch irgendwie so bei der bei der Farbauswahl so? Was ist so komplementär? Was ergänzt sich et cetera et cetera?
- Garrelt
- Nee, nee. Das ist wirklich nur das Snippet, wie man das dann umsetzt, also wie man aus 2 Farben dann diese Stopps rausbekommt.
- Jan
- Mhm. Mhm. Das ist auch schon viel wert. Ich hab ja auch 2 linke Hände.
- Frederik
- Ja, mir geht's genauso. Was ich zur Farbauswahl empfehlen kann, ist, eine Freundin, die Illustratorin ist, zu haben. Das ist ist sehr bequem. Die kann ich immer fragen, hey, welche Farben soll ich hier benutzen? Und dann macht die das.
- Garrelt
- Das Ja,
- Jan
- also, Herr Karault, wir müssen unsere Partnerwahl noch mal überdenken wollen. Ich hab keine Illustratorin zu Hause, könnt ihr das sagen. Ja, das stimmt. Wunderbar. Cool. Verlinken wir bei den Picks of the day dann auch auf der Podcastseite. Könnt ihr euch das Snippet von Garlight dann noch mal anschauen. Damit bleibt mir nicht mehr viel zu sagen, außer wenn ihr Fragen, Anregungen, Kritik, sonstiges Feedback habt, immer gerne an Podcast at Programmier Punkt bar per Mail oder gerne auf Blue Sky, Mazedonien, LinkedIn, Instagram, Youtube, Spotify, wo immer ihr uns findet, gerne als Kommentar oder Nachricht da. Wir lesen alles fleißig mit. Und ich behaupte auch, wir beantworten eigentlich alle Kommentare und Nachrichten auch immer und meistens sogar zeitnah.
- Frederik
- Ja, sehr guter Customer Support.
- Jan
- Ja, sehr guter Customer Support bei der Programmier war eigentlich immer, immer so, ja. Außerdem natürlich noch, danke, Garald, für die Zeit. Danke, dass Du im Studio vorbeigekommen bist. Danke, Frederik, für die Zeit.
- Frederik
- Sehr gerne.
- Jan
- Bei dir sieht's wettermäßig schon mal sehr viel besser aus als bei uns. Ich hoffe, Du genieß den restlichen Tag und das war nicht zu anstrengend für dich.
- Frederik
- Nö, fand ich gut. Ich werde hier in in Barcelona noch das gute Wetter genießen.
- Jan
- Ja, bei mir regnet's, aber ich geborene mein Bestes. Und dann sehen und hören wir uns spätestens in 2 Wochen hier wieder in der programmier.bar. Bis dahin. Tschau, tschau und Jo. Bis bald.
- Frederik
- Danke für die Einladung und ladet euch mehr in die Apps runter.
- Jan
- Wir geben unser Bestes.
- Garrelt
- Tschau, tschau. Tschau, tschau. Tschau.